Deltamuskel (Musculus deltoideus)
Der Deltamuskel wird auch Musculus deltoideus oder Deltoideus bzw. Deltamuskel genannt. Es handelt sich bei ihm um einen sogenannten Skelettmuskel in Dreiecksform. Seine Lage ist im oberen Bereich der Schultergürtel angeordnet, die ihm zugleich eine gewisse Stabilität verleihen, da der Oberarmknochenkopf in die Pfanne des Gelenkes drückt. Der Deltoideus ist für das Anheben der Oberarme zuständig. Das ihn umlaufende Bindegewebe nennt sich Fascia deltoidea.
Bei den Menschen wird der Musculus deltoideus grundlegend in drei Teile untergliedert:
- Dem Schlüsselbeinteil, pars clavicularis, auch vorderer Deltamuskel genannt
- Dem Schulterhöhenteil, pars acromialis, auch mittlerer Deltamuskel genannt
- Dem Grätenteil, pars spinalis, auch hinterer Deltamuskel genannt
Bei schlanken Perönlichkeiten zeichnet sich unter der Haut die Aufsplittung des Muskels in seine drei Teile mitunter sehr gut ab. Der Muskel gilt übrigens als der größte Muskel im Bereich der Schultern.
Der Deltoideusmuskel ist mit dem pars acromilalis dazu in der Lage den Arm bis zu einem Winkel von etwa 60 Grad anzuheben. Ab dieser Gradstellung kommen nun die Teile des clavicularis und des spinalis zum Einsatz und können den Arm damit um weitere 30 Grad auf einen Winkel von 90 Grand nach oben hin anheben. Für ein weiteres horizontales Anheben wird dann allerdings auch eine Drehbewegung des Schulterblattes benötigt. Die Vorderfasern ziehen die Arme ergänzend in Richtung nach vorne und drehen sie medial. Die Hinterfasern ziehen hingegen die Arme über eine Retroversion in laterale Ausrichtung.
Anders als bei den Menschen wirkt der Muskel bei den vierbeinigen Säugetieren in einer Funktion als sogenannter Beugemuskel. Durchzogen wird der Muskel vom Nervux axillaris, der wiederum zum Plexus Brachialis gehört. Dieser entspringt im Rückenmark im Bereich des Halses. Die hieraus abgeleiteten Nerven versorgen allgemein betrachtet die Bereiche der Muskeln der Schultern, Arme und der Hände.
Da sich der Musculus deltoideus in weiter Distanz zu Nerven und relevanten Blutbahnen befindet, wird er aus medizinischer Sicht gerne als Einspritzmuskel bei intramuskulären Injektionen verwendet. Kommt es aus medizinischen Gründen zu einer Nervenlähmung des Nervus axillaris, dann versagt zeitgleich die Funktion des Musculus deltoideus als aspreizender Muskel in den Schultergelenken aus. Auch der Musculus supraspinatus kann alleine der Erfüllung dieser Funktion nicht mehr nachkommen und somit leidet die Fähigkeit die Arme anzuheben entsprechend stark.