Untergrätenmuskel (Musculus infraspinatus)
Der Untergrätenmuskel heißt in der Fachsprache auch Musculus infraspinatus. Er gehört zu der Gruppe der Schultermuskeln vom Oberarm. Anteilig wird er vom Musculus deltoideus überdeckt. Gemeinsam mit den Muskeln supraspinatus, teres und subscapularis stellt er die sogenannte Rotatorenmanschette dar. Diese hält den Oberarmknochen in der Pfanne des Gelenks.
Seinen Ursprung hat der Musculus infraspinatus an der Fossa infraspinata am Schulterblatt. Angesetzt liegt er am Oberarm, genauer gesagt am Tuberculum majus.
Die Nervenversorgung des Untergrätenmuskels ist durch den Nervus supracapularis bedingt. Gelegentlich wird er auch noch teilweise durch den Nervus axillaris unterstützt.
Die Funktion des Untergrätenmuskels infraspinatus liegt schwerpunktmäßig in der Ausführung der Außenbewegungen der Oberarme. Zusätzlich hilft er bei gesenkten Armen auch beim seitlichen Wegführen dieser vom Körper. Befindet sich der Arm in einer erhobenen Stellung, so dient der Muskel unterstützend bei der Adduktion – dem seitlichen Heranführen des Armes.
Bei vierbeinigen Säugetieren ist – im Gegensatz zum Menschen – die Bewegungsfreiheut in die äußere Richtung doch sehr begrenzt. Dabei ist eigentlich von der Ausführung her nur noch ein Beugen und Strecken möglich. Bei diesen Tieren dient er darüber hinaus noch als ein elastisches Band, welches ein Seitenausweichen im Bereich der Schultergelenke unterbindet.
Um Krankheiten in diesem Bereich und Schmerzen der Rotatorenmanschette vorzubeugen ist es immer hilfreich seine Muskeln, darunter diesbezüglich auch den Musculus infrasminatus und den Musculus teres mino, zu trainieren und zu stärken.
Häufig kommt es unter anderem zu einer Rotatorenmanschettenruptur bei der neben dem Obergrätenmuskel auch der Untergrätenmuskel in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Hierbei kommt es zumeist zu einem Riss in einem der in diesem Bereich angelegten Sehnen. Spannend ist der Umstand, dass die kleineren Verletzungen zumeist deutlich größerer Schmerzen verursachen als ein größerer Riss in den Muskeln bzw. Sehnen. Anhaltende Schulterschmerzen, die besonders unter Belastung und in bestimmten Positionen auftreten können ein Indiz für eine solche Ruptur darstellen und sollten in jedem Falle zu einem Arztbesuch führen.
Die Risse betreffen häufiger Männer als Frauen und treten zumeist erst nach dem 30. Lebensjahr in Erscheinung. Oftmals sind hier bereits seit geraumer Zeit vorgeschädigte Sehnen im Muskel von betroffen, meistens verschleißbedingt. Natürlich kann es auch durch Unfälle und Sportverletzungen zu solch einer Ruptur führen. Therapiert wird diese zunächst immer mit einer klassischen Behandlungsmethode. Es wird versucht mit Krankengymnastik und schmerzstillenden Arzneimitteln die Ruptur im Muskel wieder in den Griff zu bekommen. Erst nachdem dies keinen Erfolg hat, greift man unter Umständen auf eine Operation zurück. Hierbei kommt dann meistens die sogenannte Naht der Rotatorenmanschette zum Einsatz.